Schweizer Kantone

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Kanton Luzern / Wirtschaft

Kanton Luzern / Autobahn

A2…….Basel (BS) – Luzern – Gotthard (UR) – Chiasso (TI)  •  Länge 295 km  •  Betrieb 1981
………..Anteil LU: Mehlsecken (Gde Reiden) – Horw
A14…..Emmen Süd – Rütihof (Rotkreuz ZG)  •  Länge 20 km

Kanton Luzern / Autogeschichte

Autobahn

Die Strecke Luzern – Hergiswil war das 1. Autobahnteilstück der Schweiz  •  Betrieb 1953

Schöllenen

Eröffnung der Schöllenenstrasse 1231  •  damit begann für die Zentralschweiz die Handelstätigkeit Nord-Süd und umgekehrt → Transitverkehr

Kanton Luzern / Eisenbahn

Eisenbahnlinien Luzern - Basel

SBB….Luzern – Olten (SO) – Basel (BS)  •  Betrieb 1859
………..Anteil LU: Luzern – Brittnau/Wikon
S1…….Sursee – Luzern – Rotkreuz (ZG) – Zug (ZG) – Baar (ZG)
S8…….Sursee – Zofingen (AG) – Olten (SO)


Nostalgiebahn  /  Sursee – Triengen  •  Länge 9 km  •  Betrieb 1912

Eisenbahnlinien Luzern - Aargau

S9…….Luzern – Hochdorf – Beinwil a.S. (AG) – Lenzburg (AG)  •  Betrieb 1883

Eisenbahnlinien Luzern - Zug/Zürich/Gotthard

SBB…..Luzern – Zug (ZG) – Zürich (ZH)  •  Betrieb LU-ZG: 1864, ZG-ZH: 1897
………..Anteil LU: Luzern – Gisikon/Root
S1……..Sursee – Luzern – Rotkreuz (ZG) – Zug (ZG) – Baar (ZG)


SBB…..Luzern – Rotkreuz (ZG) – Arth-Goldau (SZ) – Gotthard (UR)  •  Betrieb 1882
S3……..Luzern – Küssnacht (SZ) – Arth-Goldau (SZ) – Brunnen (SZ)


SOB…..Luzern – Küssnacht (SZ) – Arth-Goldau (SZ) – Pfäffikon (SZ)  •  Südostbahn
………..Anteil LU: Luzern – Meggen

BLS Lötschbergbahn

BLS……Luzern – Wolhusen – Langenthal (BE)
S6……..Luzern – Wolhusen – Langenthal (BE)  •  Flügelzugkonzept
S7……..Wolhusen – Langenthal (BE)


BLS……Luzern – Wolhusen – Langnau (BE) – Bern (BE)
S6……..Luzern – Wolhusen – Langnau (BE)  •  Flügelzugkonzept


S61…….Luzern – Schachen

Zentralbahn

zb……..Luzern – Stans (NW) – Engelberg (OW)  •  Zentralbahn  •  Schmalspur  •  Betrieb 1964
………..Anteil LU: Luzern – Horw
S4……..Luzern – Stans (NW) – Wolfenschiessen (NW)
S44……Luzern – Stans (NW)


zb……..Luzern – Giswil (OW) – Brünig (OW) – Interlaken Ost (BE)  •  Zentralbahn 
………..Schmalspur  •  Scheitelhöne 1’002 müM  •  Betrieb 1888
………..Anteil LU: Luzern – Horw
S5……..Luzern – Hergiswil (NW) – Giswil (OW)
S55……Luzern – Hergiswil (NW) – Sachseln (OW)

Kanton Luzern / Eisenbahngeschichte

Brünigbahn

Im Eröffnungsjahr der dampfbetriebenen Brünigbahn 1888 (seit 2005 Zentralbahn) waren die ersten Endstationen die Hafenbahnhöfe Alpnachstad (OW) und Brienz (BE)  •  an beiden 44 km auseinanderliegenden Orten führten nur die Dampfschiffe weiter, nämlich nach Luzern und Interlaken Ost (BE)  •  die Strecke Alpnachstad (OW) – Luzern ging 1889 in Betrieb  •  der Abschnitt Brienz (BE) – Interlaken Ost (BE) hingegen war erst 1916 betriebsbereit  •  1941 wurde zwischen Luzern (LU) und Meiringen (BE) sowie 1942 bis Interlaken Ost (BE) der elektrische Betrieb aufgenommen  •  zwischen Giswil (OW) und Meiringen (BE) gibt es 3 Zahnstangenabschnitte (System Riggenbach) mit maximal 121 %o Steigung

Flügelzugkonzept

Bei der S6 fahren zwei zusammengekoppelte Kompositionen von Luzern nach Wolhusen  •  hier werden die Züge getrennt  •  der vordere Teil fährt nach Langnau, der hintere nach Langenthal → Flügelzugkonzept

GoldenPassLinie

GoldenPass  •  täglich ganzjährig  •  3 Panoramazüge
Strecke: Luzern – Interlaken – Montreux  •  Länge 189 km  •  Dauer 5 h
Strecke zb (Zentralbahn): Luzern – Brünigpass – Interlaken Ost  •  Schmalspur
Strecke BLS (BLS Lötschbergbahn): Interlaken Ost – Spiez – Zweisimmen  •  Normalspur 54 km
Strecke MOB (Montreux-Oberland-Bahn): Zweisimmen – Château-d’Oex – Montreux  •  Schmalspur

Panoramazug

Panoramazug  •  mit dem ‚Luzern-Interlaken-Express‘ der Zentralbahn gelangt man in 2 h von Luzern nach Interlaken-Ost  •  die Wagen verfügen über speziell grosse Panoramafenster  •  in der Zugmitte fährt ein Bistro mit

Zentralbahn

Die ‚zb Zentralbahn AG‘ mit Sitz in Stansstad ging 2005 aus der Fusion von Brünigbahn und Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) hervor  •  die SBB haben daran eine bedeutende Beteiligung

Kanton Luzern / Bergbahn

Kanton Luzern / Zahnradbahn

Vitznau-Rigi-Bahn (VRB)  •  Länge 6’975 m  •  Bergstation 1’752 müM  •  Betrieb 1871
♦ Haltestelle Staffel  •  Höhe 1’603 müM
♦ Haltestelle Rigi-Kaltbad  •  Höhe 1’453 müM
Hinweis Erbaut von Niklaus Riggenbach, Olten  •  1871 eröffnet als erste Bergbahn Europas  •  1937 elektrifiziert  •  seit 1992 zusammen mit der Arth-Rigi-Bahn (ARB) und der LSB Weggis-Rigi Kaltbad bildet sie die Gesellschaft Rigi-Bahnen AG (RB)  •  VRB besitzt einen Nostalgie-Zahnradbahn-Fahrzeugpark

Kanton Luzern / Standseilbahn

Luzern – Gütsch  /  Schrägaufzug  •  Länge 173 m  •  Bergstation 519 müM  •  Betrieb 2015


Luzern – Hotel Montana  /  Kabine 1x15er  •  Spurweite 1’100 mm  •  Länge 85 m  •  Bergstation 480 müM  •  Betrieb 1912


Kriens – Sonnenberg  /  Sonnenbergbahn  •  Wagen 2x30er  •  Betrieb 1902
Spurweite 1’000 mm  •  Länge 839 m  •  Max. Steigung 424 %  •  Bergstation 704 müM  •  Fahrzeit 7 min


Kehrsiten – Bürgenstock  /  Bürgenstockbahn  •  Wagen 2x56er  •  Betrieb 1888  •  Neubau 2017
Spurweite 1’000 mm  •  Länge 929 m  •  Max. Steigung 580 %o  •  Bergstation 874 müM  •  Fahrzeit 1½ min

Kanton Luzern / Standseilbahntechnik

Ausweichstelle System Abt

Eingleisige Bahnen benötigen eine Kreuzungsstelle in der Streckenmitte / üblicherweise werden die Ausweichstellen mit zwei Weichen nach dem System des Bahnbauers Roman Abt ausgerüstet / diese Weichen besitzen jedoch im Gegensatz zu konventionellen Weichen bei den Eisenbahnen keine beweglichen Weichenzungen, welche je nach der gewünschten Fahrtrichtung geradeaus oder auf Abzweigung umgestellt werden müssen

Beim System Abt sind die äusseren Schienen links und rechts der Ausweichstelle durchgehend / während die inneren Schienen für den Durchlass der Drahtseile unterbrochen sind / die Räder des Rollmaterials bei Eisenbahnwagen und Lokomotiven besitzen zur korrekten Führung des Fahrzeuges auf den Schienen an den Rädern einen Spurkranz, welcher an der Innenseite der Schienen anliegt

Bei der Standseilbahn besitzt der eine Wagen von unten gesehen in Fahrtrichtung nach oben auf der linken Seite an der durchgehenden Schiene ein Rad mit zwei Radkränzen / das Rad besitzt somit je einen Radkranz an der Innen- und Aussenseite der Schiene, welche die Schiene beidseitig umfassen und das Rad lenken / auf der anderen, rechten Seite des Wagens ist ein breites Rollenrad montiert, welches dem Wagen ermöglicht, auch die inneren unterbrochenen Schienen mit den dazwischen liegenden Drahtseilen problemlos zu überfahren

Beim anderen Wagen ist die Ausstattung genau umgekehrt / auf der von unten gesehen in Fahrtrichtung nach unten auf der rechten Seite befindet sich bei der durchgehenden Schiene wieder das Rillenrad mit den beiden Spurkränzen / und auf der linken Seite das breite Rollenrad, welches den Wagen über die unterbrochenen Schienen führt / somit ist das Rillenrad mit zwei Radkränzen entscheidend, welches Geleise der Ausweichstelle jeder Wagen zu befahren hat

Kanton Luzern / Lift

Freiluftlift Hammetschwand
Kabine  •  Länge 152,8 m  •  Bergstation 1’133 müM  •  Betrieb 1905  •  Geschwindigkeit 3,15 m/s

Kanton Luzern / Luftseilbahn

Kanton Luzern, Region Pilatus / Luftseilbahn

Pilatusbahn
Luftseilbahn Krienseregg  •  Betrieb 1954  •  Neubau 1996
Sektion 1: Kriens – Krienseregg  •  Gondel 4er  •  Länge 2’118 m  •  Bergstation 1’026 müM
Sektion 2: Krienseregg – Fräkmüntegg  •  Gondel 4er  •  Länge 2’774 m  •  Bergstation 1’416 müM
Sektion 3: Fräkmüntegg – Pilatus Kulm (OW/NW)  •  Kabine 2x55er  •  Länge 1’388 m  •  Bergstation 2’073 müM  •  Betrieb 1956  •  Neubau 1983  •  Neue Seilbahn ‚Dragon Ride‘ 2015

Kanton Luzern, Region Rigi / Luftseilbahn

Weggis – Rigi-Kaltbad  •  Kabine 2x77er  •  Länge 2’330 m  •  Max. Steigung 795 %o  •  Bergstation 1’423 müM  •  Betrieb 1968  •  Neubau 1993


Vitznau – Hinterbergen  •  Kabine 4er  •  Länge 1’260 m  •  Bergstation 1’061 müM  •  Betrieb 1965


Vitznau – Wissifluh  •  Kabine 2x4er  •  Länge 930 m  •  Bergstation 940 müM  •  Wasserbetrieb 1908  •  Elektrobetrieb 1942

Kanton Luzern, Region Entlebuch / Luftseilbahn

Brienzer Rothornbahn
Strecke: Sörenberg (Schönenboden) – Brienzer Rothorn  •  Kabine 2x_er •  Länge 2’740 m  •  Bergstation 2’349 müM  •  Betrieb


Eisee – Brienzer Rothorn  •  Sessel  •  Bergstation 2’349 müM


Sörenberg – Rossweid  •  Gondel  •  Länge 1’475 m  •  Bergstation 1’465 müM


Marbach – Marbachegg  •  Gondel 4er  •  Länge 1’980 m  •  Bergstation 1’484 müM


Schwändi – Oberlänggrat (Romoos)  •  Kabine 4er  •  Länge 1’270 m  •  Betrieb 1963

Kanton Luzern / Schiff

Kanton Luzern / Fähren

Personenfähre Rotsee  •  seit 1544
Fähre: Stampfeliwald – Seehof
Flotte: Weidling

Kanton Luzern / Seeschifffahrt

Herzog Marinecenter  •  Gegründet 1856
Angebote: Bootshandel, Bootsvermietung, Charter-Fahrten, Fahrschule
Liegeplätze: Alpnachstad, Gersau, Luzern (Stammplatz)
Flotte Motorboote: Bayliner (4 Stk), Crownline (2 Stk), Düsseldorf (1 Stk), Galeon (1 Stk), Galia (1 Stk), Sealine (1 Stk), Sessa (1 Stk)


Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV)  •  Gegründet 1837
Stationen: Greppen, Hermitage, Hertenstein, Kastanienbaum, Luzern, Meggen, Meggenhorn, Seeburg, Tribschen, Verkehrshaus/Lido, Vitznau, Weggis
Angebote: Kursfahrten, Kulinarische Themenfahrten
Flotte Dampfschiffe: Uri (1901), Unterwalden (1902), Schiller (1906), Gallia (1913), Stadt Luzern (1928)
Flotte Motorschiffe: Rütli (1929), Mythen (1931), Titlis (1951), Schwyz (1959), Winkelried (1963), Gotthard (1970), Europa (1976), Weggis (1990), Brunnen (1991), Flüelen (1991), Waldstätter (1998)
Flotte Motorschiffe: Cirrus (2008), Katamaran  •  Saphir (2012), Panorama-Yacht  •  Diamant (2017)  •  Bürgenstock (2018), Katamaran


St. Niklausen Schiffgesellschaft (SNG Lake-Lucerne)  •  Gegründet 1836
Angebote: Seefahrten, Taxi-Fahrten, Segel-Yacht-Charter
Flotte Motorschiffe: Dragon, Lucerne, Nicolas, Spirit of Lucerne, Switzerland, TaxiBoat
Flotte Segel-Yachten: Jeanneau 1, Jeanneau 2, Sunbeam, Bavaria

Kanton Luzern / Schifffahrtsgeschichte

Dampfbetrieb
1837 fuhr das erste Dampfboot unter dem Namen ‚Stadt Luzern‘ auf dem Vierwaldstättersee  •  gebaut von Escher-Wyss, Zürich

Kanton Luzern / Flugplatz

Kanton Luzern, Region Luzern / Flugplatz

Emmen  /  Militärflugplatz  •  Militärflugplatz  •  Militärflugplatz  •  Höhe 424 müM  •   ICAO-Code LSME  •  Betrieb 1939  •  Hinweis: Heimatbasis der ‚Patrouille Suisse‘ (Kunstflugstaffel)

Kanton Luzern, Region Suretal / Flugplatz

Beromünster  /  Flugfeld (Flubag)  •  Höhe 650 müM  •  ICAO-Code LSZO  •  Betrieb 1963  •  Lage: Neudorf


Triengen  /  Flugfeld (Flying-Ranch)  •  Höhe 485 müM  •  ICAO-Code LSPN  •  Betrieb 1947

Kanton Luzern, Region Wiggertal / Flugplatz

Pfaffnau  /  Heliport  •  Höhe 544 müM  •  ICAO-Code LSXP  •  Lage: Brunnmatt 6a

Kanton Luzern / Handwerk

Stadt Luzern

Die Zünfte waren auch in Luzern für die Ausgestaltung des Handwerkes sehr bedeutend / zu politischer Macht wie in Zürich kamen sie in Luzern kaum / Handwerker- und Bürgerfamilien führten ab ca. 1580 eine Herrschaft der wenigen, die über die Jh. immer patrizialer wurde / die Stadtbürger wachten ihrerseits über die ihnen verbliebenen Privilegien gegenüber den politisch fast rechtlosen Zuwanderern

Napfgebiet

In der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde Romoos betreiben heute noch die Bauern die Köhlerei als Nebenerwerb / weil die Wälder lange Zeit unerschlossen blieben, war eine Stammholznutzung nicht möglich und man verlegte sich auf die Produktion von Holzkohle durch Köhlern

Der aufwändigste Teil bei der Köhlerei besteht im Herstellen und Präparieren eines Meilers unter freiem Himmel / dazu verwendet der Köhler etwa 1 m lange Holzspälten / diese werden zu einem ca. 4 m hohen und 10 m breiten Holzkegel aufgeschichtet / nach dem Anzünden glimmt der Meiler unter ständiger Überwachung des Köhlers etwa 2 Wochen vor sich hin / durch Glimmen in diesen Holzmeilern entsteht Holzkohle / die Romoser Köhler stellen auf diese Art pro Jahr ca. 100 t Grillkohle her

Entlebuch

In Escholzmatt beherrscht Agatha Limacher als einzige noch die Kunst der Nadelmalerei / sie stickt Latzen, Taschen und Kragen für Entlebucher Trachten und auch solche für andere Luzerner Gemeinden

Der Entlebucher Sennenhund, früher auch «Schärligbacher» genannt, ist die kleinste der vier schweizerischen Sennenhund-Rassen / sein Ursprungsgebiet ist im Amt Entlebuch und im nahen Emmental zu suchen / die erste Beschreibung unter dem Namen «Äntlibucherhund» stammt aus dem Jahr 1889 / der in den 1910er Jahren vom Aussterben bedrohte Hund wurde von Professor Albert Heim an der Landesausstellung in Langenthal vorgestellt / aufgrund der durchwegs guten Richterberichte erfolgte die Aufnahme ins schweizerische Hundestammbuch / 1926 wurde der Schweizerische Klub für Entlebucher Sennenhunde gegründet und die Rasse bewusst weiter gezüchtet / heute erfreut sich dieser attraktive 3farbige Hund auch als Wach- und Familienhund zunehmender Beliebtheit / er gilt als geschickt, unbestechlich und ist bewegungsfreudig / er will gefordert sein und braucht eine Aufgabe in seinem Umfeld

Kanton Luzern / Industrie

Industrialisierung

Weil das Söldnerwesen in Luzern länger blühte als bspw. in Zürich, bestand in der Neuzeit wenig Druck für Heimarbeit und Industrialisierung / die Industrialisierung hat erst nach dem 2. Weltkrieg eingesetzt / und jene Breite erlangt, die dem Kanton in diesem Bereich der Wirtschaft nationale Bedeutung sicherte / aus Platzgründen musste sich die Industrie ausserhalb der Stadt ansiedeln – mit Schwerpunkten in Kriens und Emmenbrücke / die Stadt ist damit heute kaum durch Industriebauten beeinträchtigt, was für den Fremdenverkehr vorteilhaft ist / der Kt. Luzern verfügt über eine Handvoll Grossbetriebe und einige Mittelbetriebe / anzahlmässig dominieren die Kleinbetriebe

Aufgrund der relativ späten industriellen Entwicklung ist keine Branche vorherrschend / auch die stärkste Industriegruppe, die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) stellt sehr stark differenzierte Produkte her / die Verteilung auf verschiedene Wirtschaftszweige schützt anderseits besser vor Krisen

Tourismus

Bevor sich ab Mitte 19. Jh. der eigentliche Tourismus entwickelte, boten Wirtshäuser und in abgelegenen kleinen Orten private Haushalte den durchreisenden Fremden Unterkunft an / die wenigen Heilbäder waren bereits für die Unterbringung einer grösseren Zahl von Gästen notdürftig eingerichtet / um aber so tief in die Berge wie nach Interlaken oder auf den Rigi zu dringen, erforderte es erheblichen Mut und Unternehmungsgeist / denn das Reisen und die Unterkunftsverhältnisse waren äusserst beschwerlich / deshalb waren die reichen und sportlichen Engländer die ersten, die in grösserer Zahl solche Expeditionen wagten / zunächst freilich nur in die Gegend von Luzern und des Genfer Sees sowie ins Berner Oberland

Der Bauernsohn Franz Joseph Bucher-Durrer aus Kerns (OW) schuf in der Gastronomie ein Imperium von grosser Weitläufigkeit und Vielfalt / zusammen mit Joseph Durrer-Gasser, dem Sohn eines Sägereibesitzers aus St. Niklausen bei Kerns gründete er eine Firma, die Sägereien und auch eine Parkettfabrik betrieb / Bucher fiel auf, dass am Vierwaldstättersee immer mehr Fremde auftauchten / Bucher und Durrer bauten Hotels und verkauften sie weiter / bis zum Zeitpunkt im Jahr 1871, an dem sie die Trittalp (heute Bürgenstock) kauften / sie bauten eine Strasse hinauf und stellten am besten Aussichtspunkt 1873 das ‚Grand Hotel Bürgenstock‘ hin / Bucher betrieb es in Eigenregie mit grossem Erfolg / 1888 liess er die elektrisch betriebene Standseilbahn Kehrsiten – Bürgenstock bauen / sowie ein weiteres Hotel (Palace Hotel) mit der gesamten Infrastruktur für einen unabhängigen Ferienort / nach 1900 liess er den Felsenweg erstellen und 1903-05 kam der Hammetschwandlift mit 152,8 m Aufzughöhe in Betrieb

Franz Joseph Bucher trennte sich 1895 von Joseph Durrer / Durrer übernahm das Holzgeschäft, Bucher die Hotels und Bahnen / Bucher eroberte nach der Trennung in Italien und Ägypten ein Hotel nach dem andern / nach dem Ableben des Patrons war keines seiner 14 Kinder in der Lage, das Imperium zu erhalten / die Hotelkrise während des 1. Weltkrieges führte zu Bankrott und Zwangsverkäufen / die Bürgenstockhotels standen jahrelang leer / dann kaufte sie 1925 der Aargauer Ingenieur Fritz Frey-Fürst / Frey hatte vorher mit einem Unternehmen für Beleuchtungskörper und elektrische Einrichtungen in Luzern gutes Geld verdient / und während des 1. Weltkrieges mit einer Fabrik für Calciumcarbid (Ersatzstoff für Benzin) ein Vermögen gemacht / seit seinem Tod 1953 baute sein Sohn den Bürgenstock zum modernen Gästeparadies aus

Oberst Maximilian-Alphons Pfyffer-von Altishofen und zwei Brüder Segesser von Brunegg waren 1869-70 die Bauherren des Hotel National / ein monumentaler Bau im Stil französischer Schlossarchitektur / Pfyffer-von Altishofen gehörte einem alten Luzerner Patriziergeschlecht an, das seit Generationen die Kommandanten der päpstlichen Schweizergarde in Rom gestellt hatte / die drei hatten vom Hotelfach keine Ahnung und so wurde das 1872 eröffnete Hotel ein grosser Misserfolg / die Brüder Segesser zogen sich zurück / Pfyffer lernte bei einem Besuch im Rigi-Kulm den dortigen Oberkellner Cäsar Ritz aus dem Oberwallis kennen / ihn engagierte er kurzer Hand als Direktor seines neuen darniederliegenden Hotels in Luzern / innert kürzester Zeit machte der junge Ritz aus dem ‚National‘ eine der besten Hoteladressen / der ganze Hofadel Europas sowie die Industriebosse und Finanzfürsten erschienen im National / Pfyffer seinerseits erlaubte alle finanziellen Extravaganzen des jungen Ritz, wie bspw. ein Seenachtsfest für die hochwohllöbliche Stammkundschaft

Maximilian-Alphons Pfyffer-von Altishofen blieb auch als Besitzer des ‚National‘ Offizier / er stieg bis zum Posten des Schweizerischen Generalstabchefs auf / seine beiden Söhne wurden Hotelier und blieben mit Ritz ein Leben lang verbunden / Ritz selber war nie Hotelbesitzer, aber Namensgeber und Direktor diverser Luxushotels / und zwar auch derjenigen der Hotelierdynastie Pfyffer

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