Kanton Basel-Land / Staat

Die ersten Spuren von Bewohnern in der Landschaft Basel führen in die letzte Zwischeneiszeit zurück 

Dem Rhein entlang war das römische Reich von 15 vChr. bis Mitte 4. Jh. nChr. gegen Norden abgesichert / mit Augusta Raurica besassen die römischen Heerscharen eine Kolonie / nachdem die Römer ihre Verteidigungslinie gegen die Germanen Ende des 1. Jh. weiter nach Norden vorschoben, wurde aus Augst eine blühende Provinzstadt / die Gegend des heutigen Baselbiets wurde hauptsächlich von römischen Veteranen besiedelt / die Überreste ihrer Villen und den angrenzenden ausgedehnten Landgütern bezeugen den kultivierten und grosszügigen Lebensstil der hier sesshaft gewordenen römischen Soldaten

Als die Römer Mitte 4. Jh. ihre Soldaten im Rheingebiet zwangsweise ausdünnten, fielen die geeinten Alemannen in das Baselbiet ein / sie waren ein kriegerisches Volk / jedoch mit ausgeprägtem Sinn für Familie und Gemeinschaft innerhalb ihrer Sippe / die Alemannen waren ein Verbund mehrerer germanischer Stämme / sie brachten den Ackerbau und ihre Sprache mit / sie gründeten Siedlungen, Dörfer und Weiler / denen gaben sie jeweils den Namen des Sippenältesten / in abgewandelter Form sind diese heute noch gültig / sie liebten das freie Leben auf dem weiträumigen Land / die Städte verkamen unter ihrer Herrschaft

Nach mehreren Besitzerwechseln kamen das Baselbiet 1040 als Geschenk des deutschen Kaisers Heinrich III. an den Bischof von Basel / dieser gab es seinen Edelleuten zum Lehen weiter / daneben hatten die grossen Klöster der Gegend Rechte an einzelnen Gebieten der Landschaft

Erst nach dem Rappenkrieg 1591-94 mit der Basler Landschaft kaufte sich die Stadt von den Herrschaftsrechten des Bischofs frei / um den Betrag aufzubringen, hatte sie die Steuern für Wein und Fleisch um wenige Rappen erhöht / die Landschaft begehrte auf / wurde aber durch geschicktes Verhandeln des Ratsherrn Andreas Ryff von der Stadt Basel zum Einlenken bewegt

Der Dreissigjährige Krieg von 1618-48 führte auch im Gebiet beider Basel zur Entfremdung zwischen den Besitzern und Bebauern des Bodens / die Stadt Basel war exponiert und nahm zu ihrem Schutz Truppen aus der Landschaft auf / für den Unterhalt der Soldaten musste jedoch die Landschaft aufkommen / diese begann zu murren, da sie ihr eigenes Territorium ebenfalls zu verteidigen hatte / ausserdem bürdeten die Städter der Basler Landschaft immer mehr zusätzliche Lasten auf

Das weitgehend verschonte Baselbiet gedieh während des Dreissigjährige Krieges zu einer Art Kornkammer für die verwüsteten Gebiete im Elsass und im Badischen / als sich diese wieder erholten, kam das Baselbiet ins Hintertreffen / einige Jahre Missernte verschärften die Lage zusätzlich / die Bauern mussten sich bei der Stadt Basel verschulden, hatten aber keine Möglichkeit, das Geld je wieder zurückzuzahlen

Zusätzlich hatte der Rat während des Dreissigjährigen Krieges eine Soldatensteuer erhoben / und diese auch nach Kriegsende beibehalten / aus dieser Notlage heraus schlossen sich die Baselbieter Bauern 1653 der Bewegung der aufständischen Bauern in den Kantonen Bern, Luzern und Solothurn an / nach der Niederlage ihrer bernischen und luzernischen Leidensgenossen unterwarfen sich die Baselbieter der Obrigkeit der Stadt Basel

Unter dem sanften Druck der französischen Nachbarn hob die Stadt Basel 1790 die Leibeigenschaft auf / 1798 führte sie die Rechtsgleichheit der Landbewohner ein / doch die von Napoleon aufgezwungene Helvetische Verfassung setzte allen Freiheitsgelüsten ein vorläufiges Ende