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Kanton Appenzell Ausserrhoden / Wirtschaft

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Eisenbahn

Eisenbahnlinien Region Mittelland

Appenzeller Bahnen
AB……St. Gallen (SG) – Teufen – Gais – Appenzell (AI)  •  Länge 20,06 km  •  Spurweite 1’000 mm
………..Dampfbetrieb bis Gais 1889  •  Dampfbetrieb bis Appenzell 1904  •  Elektrobetrieb 1931


AB……St. Gallen (SG) – Speicher – Trogen  •  Länge 9,8 km  •  Spurweite 1’000 mm  •  Elektrobetrieb 1903


S20…..Trogen – St. Gallen (SG) – Teufen – Gais – Appenzell (AI)
S21…..Trogen – St. Gallen (SG) – Teufen – Gais – Appenzell (AI)
S22…..Trogen – St. Gallen (SG) – Teufen


AB……Gais – Altstätten(SG)  •  Länge 7,65 km  •  Spurweite 1’000 mm
………..Elektrobetrieb 1911  •  siehe Zahnradbahn S24
S24…..Gais – Altstätten (SG)

Eisenbahnlinien Region Hinterland

Appenzeller Bahnen


AB……Gossau (SG) – Herisau – Urnäsch – Appenzell (AI) – Wasserauen (AI)  •  Spurweite 1’0000 mm
…………Dampfbetrieb bis Appenzell 1889  •  Dampfbetrieb bis Wasserauen 1912  •  Elektrobetrieb 1931
S23…..Gossau (SG) – Herisau – Urnäsch – Appenzell (AI) – Wasserauen (AI)

Eisenbahnlinien Region Vorderland

Appenzeller Bahnen
AB…….Rorschach (SG) – Heiden  •  Länge 5,6 km  •  Spurweite 1’435 mm  •  Max. Steigung 93,6 %o
…………Dampfbetrieb 1875  •  Elektrobetrieb 1930  •  siehe Zahnradbahn S25
S25…..Romanshorn (TG) – Rorschach (SG) – Heiden


AB…….Rheineck (SG) – Walzenhausen  •  Länge 1,96 km  •  Spurweite 1’200 mm  •  Max. Steigung 250 %o 
…………Betrieb 1958  •  siehe Zahnradbahn S26
S26…..Rheineck (SG) – Walzenhausen

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Eisenbahnbauwerk

Eisenbahnlinien

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Eisenbahngeschichte

1875 Eröffnung der Linie St. Gallen-Winkeln – Urnäsch
1886 Eröffnung der Linie Urnäsch – Appenzell


Die Appenzeller Bahnen (AB, 1988) entstanden aus der Fusion der Appenzeller Bahn (AB, 1889) mit der St. Gallen-Gais-Appenzell-Altstätten-Bahn (SGA, 1889) 


Die heutigen Appenzeller Bahnen (AB, 2006) entstanden aus der Fusion den Appenzeller Bahnen (AB, 1988), der Trogenerbahn (TB, 1903), der Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB, 1875) und der Bergbahn Rheineck–Walzenhausen (RhW, 1896)

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Bergbahn

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Zahnradbahn

Kanton Appenzell Ausserrhoden, Region Vorderland / Zahnradbahn

AB……Gais – Altstätten (SG)  •  Zahnrad: Stoss – Altstätten  •  Elektrobetrieb 1911
………..Länge 7,65 km  •  Spurweite 1’000 mm  •  Max. Steigung 160 %o  •  System Strub  •  heute S24


AB…….Rorschach (SG) – Heiden  •  Länge 5,60 km  •  Spurweite 1’435 mm  •  Max. Steigung 93,6 %o
………..Dampfbetrieb 1875  •  Elektrobetrieb 1930  •  System Riggenbach  •  heute S25


AB…….Rheineck (SG) – Walzenhausen  •  Länge 1,96 km  •  Spurweite 1’200 mm  •  Max. Steigung 250 %o 
………..Betrieb 1958  •  System Riggenbach  •  heute S26

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Luftseilbahn

Kanton Appenzell Ausserrhoden, Region Hinterland / Luftseilbahn

Luftseilbahn Region Alpstein


Schwägalp – Säntis  •  Kabine 2x100er  •  Länge 2’307 m  •  Bergstation 2’502 müM  •  Fahrzeit 10 min  •  Betrieb 1935  •  Neubau 1976

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Flugplatz

Kanton Appenzell Ausserrhoden, Region Mittelland / Flugplatz

Trogen  /  Heliport  •  Höhe 813 müM  •  ICAO-Code LSXT

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Handwerk

Bauten

Durch den Zusammenbau von Wohnteil und Ökonomiegebäude entstand bei den Bauernhöfen ein Kreuzfirstbau / Stallgiebel und Wohnhausgiebel kreuzen sich im rechten Winkel / diese Bauart wird auch heute noch gepflegt / so ist der Weg aus dem Wohnteil in den Stall auch bei Regenwetter oder im Winter geschützt / der Fassadenschutz durch senkrechte täferartige Wandverschalung oder Schindeln schützen vor Wind und Kälte / ausserdem sind die Häuser meist gegen Süd-Osten gerichtet / so ist nur die schmale Seite des Stalles dem rauhen Westwind ausgesetzt

Das Appenzellerhaus ist aus dem Blockbau mit behauenen Balken entstanden / mit verzapften Balkenenden heisst die Hauswand ‚Strickwand‘ / erst im 18. Jh. wurden die Fundamente aus Stein gebaut / die Schönheit der Häuser liegt im unbemalten sonnengebräunten Täfer der Vorderfront / die anderen Seiten sind meist mit Holzschindeln bedeckt / charakteristisch sind auch die sechsgliedrigen Reihenfenster / je nach Einteilung der Zimmer sind die Fenstergruppen unterschiedlich angeordnet

Bauernmalerei

Im Appenzellerland ist die Bauernmalerei ein verbreitetes Kulturgut / in der Gestaltung einfacher Gegenstände für den täglichen Gebrauch und in der Möbelmalerei zeigen die Appenzeller einen erstaunlichen Sinn für Schönheit und Zier / mit der Möbelmalerei entwickelte sich die Weissküferei → Holzverzierungen für alle Geräte der Milchwirtschaft / auch Lederzeug wird kunstvoll verarbeitet / wie  bspw. Hosenträger und die breiten Riemen für Kuhglocken / die Bauernmalerei zeigt Alpfahrten in Form von naiver Malerei und erregt heute noch die meiste Bewunderung / als Tafelbild erschien 1804 das erste bemalte Eimerbödeli / die Maler brachten ganze Betriebe der Landwirtschaft im Detail in die Tafelmalerei

Landwirtschaft

Im Appenzellerland ist die Streusiedlung vorherrschend / entstanden durch das späte Vordringen alemannischer Siedlerfamilien / diese rodeten Wald und bebauten das karge Rodungsland / Wasser war genügend vorhanden / die Dörfer waren auf die minimalsten Bauten beschränkt: Kirche, Pfarrhaus, Wirtshaus, Schulhaus 

Das typische Wohnhaus der Appenzeller Bauern schaut der Sonne entgegen / rechtwinklig dazu ist die Scheune angebaut / sodass die Firste zueinander in T-Form stehen / in der Mitte der Scheune trennt das Tenn die Ställe für das Gross- und Kleinvieh und zugleich die Heudielen

Geländegestaltung und Klima begünstigen die Viehzucht / der Export von Fleisch- und Molkereiprodukten sind für das Appenzellerland wichtig / die Landwirtschaft allein hätte die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermögen / also meldeten sich viele junge Burschen zum Söldnerdienst

Gewerbe

Die Anziehungskraft des Appenzellerlandes als Wohngebiet ist nach wie vor ungebrochen / deshalb hat sich hier ein solides Bauhandwerk und ein tüchtiges Baunebengewerbe etablieren können

Kanton Appenzell Ausserrhoden / Industrie

Luftkurorte

Das Appenzellerland ist wegen seiner günstigen Höhenlage eine bevorzugte Erholungs- und Kurregion / medizinisch geführte Kuren sind ein Magnet, weit über die Schweiz hinaus / der Aufschwung begann ab 1780, als die Appenzeller erholungsbedürftigen Patienten Molkenkuren anbieten konnten / diese wurden in Gais, Heiden, Herisau und im Weissbad zur grossen Mode / der gesunden Luft wegen nennt man sie seit dieser Zeit Luftkurorte

Die Duldung von Naturärzten geht auf einen Beschluss der Landsgemeinde von 1870 zurück / die Ausserrhoder waren damals der Ansicht, dass die Wahl von Naturärzten ganz im Ermessen der Patienten sein soll

Fremdenverkehr

In neuerer Zeit ist der Zustrom von Patienten und damit die wirtschaftliche Bedeutung der Luftkurorte gesunken / das Appenzellerland ist zum Wandergebiet und zum Ferienland mutiert

Textilindustrie

Im 16. Jh. kam das Leinwandgewerbe auf / zum Eigengebrauch und zum Verkauf auf auswärtigen Märkten / beim wichtigen St. Galler Markt schränkten die Zünfte die Appenzeller Produkte jedoch durch strenge Vorschriften ein / bis in der 2. Hälfte im 16. Jh. initiative Geschäftsleute in Trogen einen eigenen Markt eröffneten / damit begann der Aufstieg des appenzellischen Textilgewerbes und Textilhandels

Im 17.-18. Jh. entwickelte sich in Herisau ein Textilgewerbe und in Trogen ein Textilhandel von grosser Bedeutung / auch in kleineren Gemeinden entstand eine Bevölkerungsschicht von Webern und Spinnern / sowie allen erforderlichen Nebenberufen der Textilindustrie / diese in Heimarbeit hergestellten Textilien waren eine willkommene Ergänzung für die landwirtschaftlichen Betriebe / Einkauf der Rohwaren, Betriebsmittel und Verkauf der Fertigprodukte erfolgte im Verlegersystem / dh. alle Materialien gehörten einem Fabrikanten und dieser bezahlte seinen Arbeitern auf den Bauernhöfen einen Lohn

Auf dem Land im Ausserrhodischen mit seiner Handlungsfreiheit stand es jederman offen, mit genügend Kenntnissen und Energie Fabrikant zu werden / während in den Städten wie St. Gallen die Zünfte erhebliche Schranken errichteten

Ab 1750 kam das Baumwollgewerbe in Mode / dabei spezialisierten sich die Appenzeller auf besonders feine Gewebe → Mousseline / das Appenzellerland wurde ein wichtiger Platz für die Mousselineweberei / denn für das Weben der feinen Baumwollfäden war ein bestimmter Feuchtigkeitsgrad der Luft notwendig / die Kellerfeuchtigkeit der Appenzellerhäuser und das Klima brachten hierfür die besten Voraussetzungen / in besonderem Masse hat sich dieser Umstand auch bei der Einführung der Seidenbeuteltuchweberei im 19. Jh. im Vorderland ausgewirkt

In der 2. Hälfte des 18. Jh. stand die Baumwollindustrie in ihrer Blüte / hier liegt auch der Ursprung der Stickerei / als nämlich sanktgallische Kaufleute in Lyon [F] sahen, wie auch Mousseline bestickt werden konnte / der eingesessenen Heimindustrie im Sanktgallischen und Appenzellischen eröffneten sich neue Möglichkeiten / so stickten geschickte Frauenhände alles, was als Modeströmung taugte

Die Mechanisierung in der Textilindustrie verursachte grosse Umwälzungen / beinahe überall führte sie zur Konzentration in Fabriken / im Appenzellerland vermochte sich die Heimindustrie zu erhalten / denn neue Web- und Stickmaschinen konnten in häuslichen Webkellern und in kleinen Sticklokalen aufgestellt werden

Nach dem I. Weltkrieg geriet die Stickerei in der Ostschweiz in eine Krise / die vorherigen Absatzgebiete hatten mit der Eigenproduktion begonnen / auch der ständig wechselnde Modecharakter war nachteilig

Maschinenindustrie

Nach dem II. Weltkrieg ging die Textilindustrie immer mehr zurück und die Maschinenindustrie gewann an Bedeutung